Holzer - Homepage der Narrenzunft Rolli Welschingen e.V.

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Narrenbäume wurden im Rollidorf Welschingen schon in der Vorkriegszeit aufgestellt, damals noch von jungen Burschen aus dem Dorf. Doch im Jahre 1906 schloss sich eine "hochnärrische" Narrengesellschaft zusammen. Diese Narrengesellschaft hat sich nicht nur die Losungsworte "Es wird ledig geblieben und weiter gesoffen!" auf die Fahne geschrieben, sie machte es sich auch zur Aufgabe, abwechselnd am Gasthaus Adler und Bären einen Narrenbaum zu stellen. Gerne erinnert man sich an das prächtige Pferdegespann, mit dem der Narrenbaum durchs Dorf gezogen wurde.
Während im Wald nach einem Baum gesucht wurde, zog der Narrenbaumsuchtrupp durch die Strassen des Rolli-Nestes. Mit Pickel und Schaufel mussten kräftige Männer in harter Knochenarbeit ein Loch von mindestens 1800 mm ausheben, um dem Narrenbaum über die Fasnachtstage den richtigen Halt zu geben. Bei Eis und Schnee war das nicht immer ein einfaches Unterfangen, denn es gab Jahre, in denen der Frost die Arbeit erheblich behinderte. Behindernd wirkten auch die Schnäpschen, die von den großzügigen Bürgern gestiftet wurden, weshalb es auch schon vorgekommen sei, dass das Loch nicht immer fertig war und die Narrenbaumsteller dadurch in arge Zeitnot kamen. Über 15 Jahre lang haben Albert Kenner und Gerhart Schwert das Narrenbaumloch fachmännisch und in Handarbeit termingerecht ausgegraben.
Im Jahre 1965 wurde durch die Initiative des Obernarren Fridolin Ziegler eine Holzhauergilde gegründet, die das Einholen und Aufstellen des Narrenbaumes von nun an übernahm. Nachdem er die Verantwortung für seine Holzhauer an seinen Schwiegersohn Egon Röderer weitergab, führte der die Gilde in gleicher Manier weiter. Er war immer dabei, wenn es darum ging, den Narrenbaum zu schlagen oder mit viel Hau-Ruck zu stellen.
Der Bau der Hohenhewenhalle im Jahr 1976 brachte eine große Wende in der Geschichte des Narrenbaums und des Narrenbaumloches mit sich. Nach reiflicher Überlegung im Narrenrat wurde beschlossen, ein technisch perfektes Narrenbaumloch zu betonieren. Mit der Einführung dieses High-Tech-Narrenbaumloches wurden die Lochmacher arbeitslos. Von dieser Zeit an wurde dann auch das Stellen des Baumes durch technische Hilfsmittel, wie hydraulischer Ladekran, ersetzt. Egon Röderer gab die von seinem Schwiegervater übernommene Verantwortung über die Holzhauergilde wiederum an seinen Schwiegersohn Joachim Garcia weiter. Auch er führte die Gilde im Sinne seines Schwiegervaters. Im Jahr 1990 zogen sie zum letzten Mal aus, um den Narrenbaum einzuholen und aufzustellen - dann war Schluss.
Nun stand die Zunft vor dem Problem geeignete Burschen zu finden, die diese Tradition weiterführen würden. Noch im Laufe des Jahres wurden zehn kräftige junge Burschen gefunden, die bereit waren, wieder in Handarbeit den Narrenbaum zu stellen. Mit der Zeit schlossen sich immer mehr Burschen aus dem Dorf der Holzhauergilde an, und schon nach ein paar Jahren wurde im Narrenrat beschlossen, die Gilde mit neuem Häs auszustatten und als neue Gruppe in die Reihen der Rolli-Zunft aufzunehmen. Mittlerweile wuchs die Zahl arbeitswilliger Holzhauer auf 20 Mann an, die alle mit Kutte, Weste und Hut eingekleidet wurden. Im Jahre 2001 feierte die Holzhauergilde ihr 10-jähriges bestehen.
Als dann im Jahr 2003 die Dorfstrasse saniert wurde, entschloss man sich, das Narrenbaumloch in die Dorfstraße zu verlegen, um die Straßenfasnacht neu zu beleben und dem schweißtreibenden Narrenbaumstellen der Holzer einen würdigen Rahmen zu bieten.


 
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